SG Saarmund – RSV Eintracht 1949 II 3:2 (1:1)

– Gastgeber trotzen dem Spitzenreiter drei Punkte ab und stürzen ihn –

Die Gastgeber begannen mit einer Zweier-Spitze vorne, die aus Andy und Tim gebildet wurde, Bommel fand sich defensiv rechts wieder und Chris Feller spielte hinter den Spitzen zentral.

Hinten begann die SG Saarmund ganz flexibel – glaubte ich zunächst an eine Viererkette mit Anton hinten links so wurde diese doch sehr oft zu einer Dreierkette, in der Zimmermann zentral „regierte“ und Anton sehr flexibel spielte, die Position oft wechselte, teilweise vor, teilweise hinter dieser Kette die Bälle auch zentral oder auch einmal rechts verteilte und nach vorne ins Mittelfeld brachte.

Das gegenseitige Abtasten dauerte relativ lange wobei die Gäste durch ungewohnte „Stockfehler“ viele Bälle verloren und den anfangs auch nicht sicher spielenden Gastgebern doch langsam die notwendige Sicherheit verschafften.

Nach sieben Minuten erobert Selinger im Gästestrafraum den Ball, die Chance wurde aber vertändelt bzw. der Schuß geblockt. Die Gastgeber nahmen fast jeden Zweikampf im Mittelfeld an, gingen konsequent den Bällen nach, so daß der Spitzenreiter aus der Nachbarschaft, von sporadischen Angriffen abgesehen, kaum bis zur Strafraumgrenze der Saarmunder kam.

In der 14. Minute dann segelte die erste Ecke der Gastgeber gefährlich vor das Gästetor und die SG zeigte nun offen, daß sie sich nicht hinter ihrem Tabellenplatz verstecken wollte und dem Spitzenreiter durchaus Paroli bieten konnte.

Kurz nach dieser Ecke, nämlich in der 15. Minute, dann ein erster Schuß auf das Tor der Gastgeber zwar nicht scharf, aber doch ein Aufsetzer und Kai Moser, nachdem vorigen Spieltag noch zum Spieler der Woche gewählt, zeigte ungewohnte Nervosität und konnte erst im „Nachhechten“ den Ball sichern.

Eine andere, auch nur halb gefährliche Situation ließen die Gastgeber bis dato nicht zu.

In der 17. Minute dann, ein Fernschuß aus ca. 40 m, ein relativ hoher Schuß, der Ball lange in der Luft, mittig aufs Tor, Moser reagiert auch, greift aber vorbei und es steht aus heiterem Himmel 0:1.

An einem besseren Tag hätte er ihn mindestens über die Latte gelenkt…

Zum Glück ließen sich die Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen, auch nicht als wenig später noch ein Mißverständnis zwischen Räck und Moser einem der Gästestürmer ein Dazwischensprinten gestattete und den Fans der Gastgeber einen kurzen Herzstillstand bescherte.

Aus einer sicheren Abwehr heraus agierten die Gastgeber weiterhin überlegt, kampfesstark im Mittelfeld und gefährlich im Strafraum der Gäste.

Ich würde das Spiel als „noch fair“ bezeichnen, einige Male wurde aber die gesunde Härte dann doch überschritten. So auch in der 19. Minute als die Nr.3 der Gäste (Hörster), nach wiederholtem Foulspiel dann eine sehr wohlverdiente gelbe Karte bekam und auch danach noch mehrere Male hinlangte,  so daß ich mich dann schon gewundert habe, daß er das Spiel zu Ende spielen konnte – was wohl daran lag, daß er sich dann in der zweiten Halbzeit doch etwas zurücknahm.

Immer wieder tragen die Saarmunder ihre Angriffe gefährlich in den Strafraum der Gäste, können allerdings keinen Torerfolg erzielen weil die vielbeinige Gästeabwehr, zwar mit einiger Mühe aber konsequent, blockte, ein anderes Mal (um die 25. Minute) ein genialer Paß von Feller nicht verwertet wurde, weil Schmandke auf rechts nicht in die Gasse läuft und der Ball ins Toraus trudelt…

In der 39. Minute wieder ein wuchtig vorgetragene Angriff, Tim Sauer dringt halb links in den Strafraum ein und wird im Fünf – Meter – Raum gelegt, ihm wird auf die Hand getreten (es sollte nicht die einzige Blessur an diesem Nachmittag bleiben…) und der Schiedsrichter pfeift dann zum Elfmeter, den der unermüdliche Ackermann sicher verwandelt. Ich habe hinterher Freund und Feind gefragt was denn nun den Elfmeterpfiff ausgelöst hat, keiner konnte es mir sagen, denn auf den ersten Blick sah es aus, als ob Sauer nicht unfair gelegt wurde – aber irgend etwas muß der Schiedsrichter ja gesehen haben, denn die Gästeproteste hielten sich wirklich in Grenzen und wir standen ja auch weiter weg als die Beteiligten selbst.

Genauso willensstark wie sie die erste Halbzeit beendeten, begannen die Gastgeber auch die zweite.

In dem intensiven und kurzweiligen Spiel erhöhte Kalmutzki für die Gastgeber kurz nach der Pause auf 2:1 und jener Tim Sauer dann in der 56. Minute auf 3:1 (O-Ton des Schützen nach dem Spiel: „Ich konnte gar nicht anders als ins Tor schießen“) – ehe Hannemann die Gäste noch einmal auf 3:2 heran bringt.

In der letzten halben Stunde werden die Gäste stärker, stemmen sich gegen die Niederlage, zum Glück aber werden die Gastgeber nicht nervös und lassen sich dadurch nicht hinten reindrücken, nehmen weiterhin jeden Zweikampf an, die Spitzen und das Mittelfeld starten immer wieder Entlastungsangriffe, die Defensive steht sicher, den Rest erledigt nun Moser, so daß man nicht den Eindruck hat, es könne für die Gastgeber noch etwas schief gehen.

In der 73. Minute kommt Simon für den fleißigen Sauer, also Stürmer für Stürmer und für mich ein wichtiges und das richtige Signal von Trainer Kehr, sich also nicht zu verstecken sondern die Taktik bis zum Ende weiterzufahren.

Dies zeigen dann auch die weiteren Auswechslungen, so kommt Richter für den unermüdlichen Schmandke und Nagora  für Feller, der bis dahin unermüdlich hinter den Spitzen die Offensive vorantrieb.

4 Minuten Nachspielzeit zeugen von häufigen Unterbrechungen wegen Verletzungen und Foulspiels, kurz vor Schluß lassen sich die Gastgeber noch einmal auf links überrennen, der Gästestürmer dringt in den Strafraum bis zur Grundlinie ein und zieht auf den Pfosten, aber Moser stürzt raus, zwingt ihn zum Handeln und der Schuß geht ans Außennetz – die letzte gefährliche Aktion die mir seitens der Gäste in Erinnerung ist, die aber auch nichts mehr am Ergebnis ändern konnte.

Mit diesem Sieg zeigt aber die gastgebende SG, daß sie ihre Kardinalstugend, immer einen starken Kampf zu liefern, auch mit einem überlegten und taktisch klugen Fußball verbinden kann.

Nach diesem Dreier sollten die Gastgeber nachlegen, so daß sie nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben und sich weiter nach oben orientieren können.

Die Fähigkeiten dazu haben sie – quod erat demonstrandum.

SG Saarmund: Moser – Bührle, Zimmermann, Räck, Ackermann, Kalmutzki, Schulz, Schmandke (80.

Richter), Feller (83. Nagora), Sauer(73. Simon), Selinger