„Feucht-fröhliche“ Wanderspiele 2017 – SG Saarmund bereits im Winterschlaf?

Es ist so eine Sache mit Freiluftveranstaltungen im November. Das kann gut gehen, muss es aber nicht! Da nun aber das „Boßeln“ oder, wie es bei uns heißt, das „Klootschieten“ nun einmal traditionsgemäß allerorts im November stattfindet, macht auch der Volks-Sportkalender der SG Saarmund diesbezüglich keine Ausnahme.

Am Sonntag, den 19.11.2017 war es wieder so weit. Um 13.30 Uhr mussten sich die Organisatoren unter Berücksichtigung der Wetterprognosen endgültig die spannende Frage beantworten, ob nun die Veranstaltung wie geplant stattfinden könne oder, ob alternativ die Schlecht-Wetter-Variante, nämlich ein Spiel-Nachmittag im Sportlerheim das Programm des Sportkalenders 2017 beschließen solle. Das Wetter ließ, zumindest zu diesem Zeitpunkt, noch eine eindeutige Tendenz zum „Klootschieten“ zu. Es als schön zu bezeichnen, wäre zwar reichlich übertrieben, aber auf „herbstlich kühl“ konnte man sich immerhin einigen.
So weit, so gut! Aber würden das die Saarmunder Volksportler genau so sehen, oder waren sie mental eher schon auf Winterschlaf eingestellt?
Sagen wir es diplomatisch: Einige waren noch hell wach!

Mit den erschienenen acht Erwachsenen und drei mitgebrachten Kindern ließen sich immerhin zwei vollwertige Teams bilden, deren Einzelkämpfer willens waren, ihren „Kloot“, also ihren Holzpuck im friedlichen Wettstreit nacheinander möglichst weit von sich zu werfen, um für ihre Mannschaft den bestmöglichen Raumgewinn zu erzielen. Das gelang auch in den meisten Fällen, aber natürlich nur durch zwischenzeitliche Konsumierung im Bollerwagen mitgeführter „ Marketender-Ware“. Unter Berücksichtigung einer regenbedingten Zwangspause unter der Autobahnbrücke zwischen Saarmund und Langerwisch erreichten wir nach knapp zwei Stunden und zwölf Durchgängen den Endpunkt des Boßel-Spiels, die Bahnüberführung der Bergholzer Straße in Langerwisch. Hier verkündete die Schiedsrichterin, unsere Sportfreundin Petra Erdmann das diesjährige, doch etwas überraschende Endergebnis: Nach ihrer Rechnung stand es
6 : 6. Nun ja, sie hat es gut gemeint! Sicher auch wegen der mitspielenden Kinder.

Weiter ging es – wie in jedem Jahr- mit dem Zielwerfen, bei welchem der Puck von jedem Mitspieler aus einer festgelegten Distanz möglichst nahe an einem Pfahl platziert werden muss. Die Sieger werden dann zur „Kluten-Königin“ und zum Kluten-König gekürt.
Unter den höchst wachsamen Augen unserer bereits genannten Unparteiischen konnten sich die Sportfreundin Nadja Heinze bei den Frauen und der Sportfreund Thomas Knape bei den Männern gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Den Ehrentitel des „Prinzenpaars“ bei den Kindern sicherten sich nach kurzem, aber nicht minder hartem Wettkampf Jana Beeskow und Nico Erdmann. Damit war der sportliche Teil dieses Tages im Wesentlichen abgeschlossen.

Der nachfolgende, doch eher gemütliche Teil führte uns wie immer zum Bahnhof Wilhelmshost in die Gaststätte „Forelle“ mit dem Ziel, uns hier nach den ermüdenden Wanderspielen wieder etwas aufzuwärmen. Auch erwarteten uns hier bereits diverse Familienangehörige unserer Sportfreunde mit dem Auto, um für den Rücktranssport der Kinder, des mitgeführten Equipments und auch, soweit nötig, erschöpfter Wanderer nach Saarmund zu sorgen. Nach einer zünftigen Siegerehrung und einem gemeinsamen Abendessen ging dann die letzte Volks-Sportveranstaltung dieses Jahres offiziell gegen 18.30 Uhr zu Ende und einige Sportfreunde, unter anderem ich selbst, wollten es sich eigentlich nicht nehmen lassen, wie schon des Öfteren zu Fuß nach Saarmund zurück zu wandern. Doch dank massiver, fürsorglich mahnender Einwände wurden wir überredet, lieber die organisierte Rückfahrt mit dem Auto in Anspruch zu nehmen, da es genügend Sitzplätze gäbe und das Wetter ja auch nicht so toll sei.
Nun, über die ausreichende Platzkapazität kann man im Nachhinein durchaus geteilter Meinung sein, aber das mit dem Wetter stimmte. Leider! Kaum war es uns in Saarmund nämlich gelungen, wieder aus dem Auto zu steigen, als uns auch schon ein unvermittelt einsetzender Hagelsturm jeglichen Atem nahm und unsere Abschiedsgrüße ungehört mit sich riss. Die Vorstellung, davon auf freiem Felde buchstäblich „kalt erwischt“ zu werden, ist auch jetzt noch nicht besonders angenehm.
Aber: Dieser Tag war trotzdem toll und alle „Frühwinterschläfer“ haben ganz sicher etwas verpasst!

Herzlichen Dank allen Sportfreunden, die sich auch im Jahr 2017 wieder um die Organisation der Sportkalender-Events der SG Saarmund bemühten und natürlich auch allen Sportlern, deren aktive Teilnahme immer wieder neuer Ansporn ist.
Weiter so!

Hartmut Rabenalt
Saarmund